PowerManagement

Unter PowerManagement wird alles zusammengefasst was mit der Beeinflussung der Wechselrichter seitens der Energieversorger zu tun hat.

  • Leistungsreduzierung
  • cos PHI (Blindleistung)
  • 70% Regelung

Im EnergyMaster, bzw. e.manager können Sie auf der lokalen Webseite des Gerätes unter Konfiguration => Erweiterte Einstellungen die Ports (RS485 1, LAN, etc.) deaktivieren an denen kein PowerManagement durchgeführt werden soll.
An allen anderen Schnittstellen werden die Signale an die Wechselrichter zur Steuerung (Leistungsreduzierung) weitergegeben!

Leistungsreduzierung

Die Leistungsreduzierung auf 0, 30, 60 oder 100% können Sie über die digitalen und den analogen Eingängen realisieren.

Der e.manager bietet zwei verschiedene Einstellungsmöglichkeiten an.

Achten Sie darauf, dass immer nur eine der beiden Einstellungen aktiv ist.

Einfache Einstellung

Konfiguration => Geräte konfigurieren

Wenn jeder Relaiskontakt vom Rundsteuerempfänger eine eindeutige Leistungsreduzierung bedeutet, dann wählen Sie bitte diese Einstellung.

Standardeinstellung

  • Digital Eingang 1: 100%
  • Digital Eingang 2: 60%
  • Digital Eingang 3: 30%
  • Digital Eingang 4: 0%
Einrichtung

Setzen Sie unter Konfiguration => Geräte konfigurieren den gewünschten Eingang auf Rundsteuerempfänger.

Tragen Sie die geforderte Leistungsreduzierung (Leistungsreduzierung auf 60% => 60) in Prozent ein.

  • Wird ein Eingang geschlossen wird auf die angegebene  Leistung reduziert
  • Ist kein Eingang geschlossen wird die Leistung auf 100% gesetzt

Prüfen Sie die Einstellungen, indem Sie eine Drahtbrücke setzen.

Experten Einstellung (ab Firmware 0.6.7)

Mit der „Experten Einstellung“ können Sie verschiedene Schaltzustände kombinieren, so dass eine Leistungsreduzierung erfolgt wenn z.B. zwei bestimmte Eingänge gleichzeitig aktiviert sind und nicht nur einer.

Deaktivieren Sie bitte die Einfache Einstellung.

Setzen Sie unter Konfiguration => Geräte konfigurieren den gewünschten Eingang auf digital. Vergeben Sie einen eindeutigen Namen, wie z.B. K1, K2, …
Sie können sowohl die digitalen Eingänge, als auch die analogen Eingänge dafür benutzen.

Sollten Sie digitale und analoge Eingänge verwenden, achten Sie darauf, dass diese mit unterschiedlichen Potentialen arbeiten und deshalb getrennt verschaltet werden müssen.

Unter Konfiguration => Leistungsreduzierung finden Sie nun die aktivierten Eingänge. Nun können Sie nach belieben bis zu 10 Varianten mit entsprechender Prozentangabe eintragen.

Prüfen Sie die Einstellungen, indem Sie eine Drahtbrücke setzen.

70% Regelung

Falls Sie eine PV-Anlage mit der 70% Regelung betreiben, können Sie hier eine dynamische Nachregelung der Wechselrichter und eine zusätzliche Erhöhung des Eigenverbrauchs durch Zuschalten von Verbrauchern erhöhen.

Installation

Es ist unbedingt notwendig, dass die eingespeiste Leistung gemessen oder berechnet werden kann. Dazu kann die Resteinspeisung direkt gemessen oder über den Gesamtverbrauch berechnet werden.

(PV-Leistung – Gesamtverbrauch)  = Resteinspeisung

Der Resteinspeisungszähler oder der Gesamtverbrauchszähler kann über die S0- oder D0-Schnittstelle angeschlossen werden. Die beste Genauigkeit und Aktualisierung erhalten Sie über D0-Zähler.

Ausfallsicherheit

Resteinspeisung über S0: nicht ausfallsicher

Resteinspeisung über D0, RS485 oder LAN: ausfallsicher, (bei Ausfall des Zählers werden die Wechselrichter pauschal auf 70% geregelt)

Gesamtverbrauchszähler über S0: ausfallsicher, (bei Ausfall des Zählers werden die Wechselrichter pauschal auf 70% geregelt)

Gesamtverbrauchszähler über D0, RS485 oder LAN: ausfallsicher, (bei Ausfall des Zählers werden die Wechselrichter pauschal  auf 70% geregelt)

Konfiguration

Unter Konfiguration => Geräte konfigurieren müssen Sie bei jedem Wechselrichter die angeschlossene DC-Leistung angeben.

Unter Eigenverbrauch => Einstellungen aktivieren Sie die 70%-Regelung und geben die maximal zulässige AC-Leistung an, die eingespeist werden darf.

In diesem Fall werden die Wechselrichter fest auf 70% der maximalen Leistung gestellt.

Natürlich können Sie auch jede andere Prozentangabe wählen.

Für eine Regelung der PV-Leistung müssen die Wechselrichter über RS485 oder LAN an den e.manager angeschlossen sein und auch die Möglichkeit besitzen stufenlos geregelt zu werden.
Voraussetzung für eine Regelung ist die passende Firmware der Wechselrichter, sowie die Implementierung des Wechselrichterherstellers im e.manager. Eine Liste hierzu finden Sie auf der folgenden Seite (unterstützte Wechselrichter).

 

Nachregeln

Beim Nachregeln wird die maximal mögliche Wechselrichterleistung erhöht, wenn die Wechselrichterleistung die momentan maximale Leistung erreicht hat und die eingespeiste Leistung unter 70% liegt.
Vereinfacht:
Eine 10-kW-Anlage speist 7 kW (70%) ein.
Besteht nun die Möglichkeit, dass hauseigene Verbraucher die restlichen 3 kW nutzen können, erhalten die Wechselrichter den Befehl  mehr Leistung zu produzieren, da diese überschüssige Leistung ja nicht ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird.
Die Erhöhung der Leistung ist abhängig von der aktuellen Sonneneinstrahlung und somit von der aktuell maximal produzierbaren Leistung der Wechselrichter, sowie von der Energieaufnahme der Verbraucher.

 

Aktivieren Sie unter Eigenverbrauch => Einstellungen das nachregeln.

Beispiel:

10 kW PV-Anlage mit 70%-Regelung

  • Leistungsbegrenzung 70%
  • Der Verbrauch liegt bei 1kW
  • PV-Leistung steigt auf 7kW, Einspeisung 6kW => Leistungbegrenzung auf 80%
  • 1. PV-Leistung 8kW, Einspeisung 7kW => Leistungsbegrenzung bleibt bei 80%
  • 2. Ein zusätzlicher Verbraucher wird eingeschaltet
  • PV-Leistung 8kW, Einspeisung 6kW => 3. Leistungsbegrenzung auf 90%
  • PV-Leistung 9kW, Einspeisung 7kW => Leistungsbegrenzung bleibt bei 90%
  • 4. Der zusätzliche Verbraucher wird ausgeschaltet
  • 5. PV-Leistung 9kW, Einspeisung 8kW => sofortige Leistungsreduzierung auf 80%
  • PV-Leistung steigt auf 7kW, Einspeisung 6kW => Leistungbegrenzung bleibt bei 80%

Der e.manager überprüft permanent ob die eingespeiste Leistung größer als 70% ist. In diesem Fall würde eine sofortige Leistungsreduzierung stattfinden.

Eine mögliche Erhöhung der maximalen Leistung wird jede Minute überprüft.

Je nach Aktualisierungsintervall der einzelnen Messgrößen wird eine überhöhte Leistung in der Regel innerhalb von 10 Sekunden runtergeregelt.

Achtung

Soll eine Leistungsreduzierung aufgrund von Netzbegrenzungen realisiert werden, kann es für die Zeit bis die Wechselrichter runtergeregelt werden, zu einer erhöhten Netzbelastung kommen.

Beispiel:

Konfiguration:

  • Industriegebäude
  • 500kW installierte Leistung
  • max. 50kW Einspeisung

Ausgangslage:

  • PV-Leistung 450 kW
  • Eigenverbrauch 400 kW
  • Einspeisung 50 kW

Problemfall Totalausfall z.B. der Fertigungslinie:

  • PV-Leistung 450 kW
  • Eigenverbrauch 50 kW
  • Einspeisung 400 kW

Für einige Sekunden wird eine viel zu hohe Leistung eingespeist, die das Netz überlasten könnte.

Modbus

Sollte die Leistungsreduzierung über den Modbus RTU/TCP erfolgen und nicht über die digitalen Eingänge, dann deaktivieren Sie bitte die digitalen Eingänge.

Bitte verwenden Sie nicht das Haupt-Register 5002, sondern das Register 5060, da es sonst zu Überschreibungen von anderen Vorgaben, wie z.B. der Direktvermarktung kommen kann.

Die Register Beschreibung und die Einrichtung finden Sie hier.